Mode und Oper haben vieles gemeinsam. In beiden Kunstdisziplinen ist Garderobe mehr als bloß Bekleidung, sie ist Ausdruck der eigenen Persönlichkeit oder definiert Figuren der Handlung näher. Auf dem Laufsteg wie auf der Bühne zählt eine raffinierte Dramaturgie, löst Musik Emotionen aus, gehören Licht und Kulissen zum Gelingen der Show. Und: Der Genuss ist besonders groß, wenn echte Meister ihres Fachs am Werk sind!
All das gilt auch für die Münchner Opernfestspiele, die seit fast 140 Jahren Musiktheater-Fans aus aller Welt in die Isarmetropole locken. Ein besonderes Highlight des vielseitigen Programms ist für Allude Creative Director Andrea Karg die Premiere von „Arabella“ im klassizistisch erbauten Nationaltheater. In der Oper von Richard Strauss sucht eine Frau, für damalige Zeiten sehr modern, statt der Zweckehe mit dem Grafen Waldner die echte, die wahre Liebe. In einer berühmten Arie fordert sie gar: „Aber den Richtigen“.
Mit Andreas Dresen („Nachtgestalten“, „Die Polizistin“, „Als wir träumten“) hält bei dieser „Arabella“-Premiere einer der wichtigsten deutschen Filmregisseure die Fäden in der Hand. Er gibt damit zugleich sein Debüt an der geschichtsträchtigen Bayerischen Staatsoper. Die Titelpartie der selbstbewussten Romantikerin singt Sopranistin Anja Harteros, Bariton Thomas J. Mayer ist als ihr Seelenverwandter und Liebhaber Mandryka zu hören und es dirigiert Philippe Jordan, Musikchef der Pariser Oper.
Wer „Arabella“ nicht im Rahmen der Münchner Opernfestspiele im Juli erleben kann, hat im Januar 2016 erneut die Gelegenheit, die mit Spannung erwartete Inszenierung von Andreas Dresen zu sehen. Ein echter Kulturtipp!
Foto: Bayerische Staatsoper