Eigentlich ist es noch etwas früh … im Jahr, um an Weihnachtsgeschenke zu denken. Aber ein ganz besonderes würden wir Ihnen und den Cashmere-Fans in Ihrem Leben gern ans Herz legen: Am 2. November erscheint bei Callwey „Cashmere“, das erste Buch über die Geschichte dieses luxuriösen Materials in einer wunderschönen Druckausgabe mit 300 Farbfotos.
Verfasst haben den Band Allude Creative Director und Cashmerista Andrea Karg und Autorin Berit Grosswendt, die dafür intensiv in die Vergangenheit und die Gegenwart dieses einzigartigen Rohstoffs eintauchten. Außerdem erzählen sie die Erfolgsgeschichte der Modemarke Allude in allen ihren faszinierenden und inspirierenden Details. Ein Muss für Liebhaber von moderner Cashmere-Mode und ein Best Case für (Jung-)Unternehmer.
Als exklusives Goodie für unsere treuen Fans haben wir für unser Online-Magazin die Mitautorin Berit Grosswendt interviewt. Sie hat Germanistik studiert und zehn Jahre in leitenden Positionen bei „InStyle“ gearbeitet. Heute ist sie freie Autorin, spezialisiert auf Designerporträts sowie Mode- und Lifestyle-Themen, unter anderem für Zeitschriften wie „Elle“ und die Shopping-Plattform Stylebop.com. Außerdem ist sie als Markenberaterin und Stil-Coach tätig.
Berit Grosswendt erzählt uns mehr über die aufwendigen Recherchen für das Buch und darüber, welche Cashmere-Fakten sie besonders überrascht haben. Viel Vergnügen – und notieren Sie sich doch „Cashmere“ (erscheint im Callwey Verlag) gleich auf Ihrem Wunschzettel!
Können Sie sich noch an Ihr erstes Cashmere-Teil erinnern?
Den ersten richtigen Cashmere-Pullover habe ich mir nach dem Studium von meinem ersten Gehalt geleistet. Tatsächlich war er von Allude: ein hellgrauer Rollkragenpullover mit Zopfmuster; ein Klassiker, den ich heute immer noch gern trage, weil er superkuschelig ist und nach all den Jahren immer noch aussieht wie neu. Damals war das eine Offenbarung für mich.
Klingt nach Klischee, ist aber wirklich so: Seitdem muss es Cashmere sein. Dieser graue Cashmere-Pulli war der Anfang meiner Leidenschaft für graue Cashmere-Pullis und für Cashmere im Allgemeinen. Ohne ein leichtes Cashmere-Tuch oder einen Schal gehe ich nie aus dem Haus, ich habe Cashmere überall dabei, selbst in den Sommerferien.
Wie begann das Buchprojekt mit Andrea Karg?
Andrea Karg hatte die Idee schon seit Längerem und wollte mit der Umsetzung starten. Sie kannte mich als Cashmere-begeisterte Mode-Autorin – so kam eins zum anderen.
Was ist das Ziel dieses ersten deutschen Bandes über das einzigartige Material Cashmere und die Erfolgsstory der Marke Allude?
Wir wollen die Einzigartigkeit des Materials Cashmere und seine besondere Historie darstellen: Woher kommt Cashmere? Welche historische Entwicklung nahm das Material? Wie wird das Rohmaterial gewonnen? Wo leben die Ziegen? Warum ist Cashmere so kostbar? Es soll eine Art Nachschlagewerk sein, das erklärt, wie Cashmere von der Ziege bis zum Menschen kommt, also wie aus dem zarten Unterflaum am Körper der Cashmere-Ziege ein fertiger Pullover entsteht. Dazu liefert es wunderbare Bilder.
Daneben geht es auch um die unglaubliche Erfolgsgeschichte von Allude als internationales Unternehmen und Cashmere-Spezialist und um Andrea Kargs Leidenschaft für dieses wertvolle Material. Ihr war es zudem wichtig, mit einigen Vorurteilen aufzuräumen, zum Beispiel wenn es um das Thema Pflege geht. Dass Cashmere trotz seiner Weichheit doch so robust und belastbar ist und man Cashmere-Pullover am besten in der Waschmaschine wäscht – und dass sie nach jedem Waschen noch schöner und weicher werden –, wissen die wenigsten.
Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Recherche?
Es ist das erste Buch überhaupt, das sich in dieser Art und Weise mit Cashmere beschäftigt. Dementsprechend mussten wir mit der Recherche quasi bei null anfangen. Zum Beispiel tauchen Cashmere-Ziegen in internationalen Statistiken kaum auf; es war schwierig, an fundierte Zahlen und Fakten zu kommen.
Welche Erkenntnisse haben Sie besonders überrascht?
Dass Cashmere-Schals Anfang des 19. Jahrhunderts schon einmal sehr modern waren, wusste ich vorher noch nicht. Neu war mir auch, dass man schon damals versucht hat, Cashmere-Ziegen außerhalb ihres natürlichen Lebensraums anzusiedeln und den kostbaren Flaum zu gewinnen – was übrigens bis heute nicht gelingt. Denn nur unter den widrigen Umständen in den zentralasiatischen Hochebenen bei strengen Wintern mit bis zu minus 50 Grad wird das echte, reine Cashmere-Duvet ausgebildet.
Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Andrea Karg gestaltet – und welche Impulse kamen von ihr?
Andrea Karg ist eine ständige Ideengeberin, unglaublich kreativ und künstlerisch in ihrer Arbeit, dabei wahnsinnig herzlich und aufgeschlossen. Sie schafft es, ihr Team zu Höchstleistungen zu motivieren. Ihre Leidenschaft und ihre Experimentierfreude sind in jedem Moment spürbar. Für dieses Projekt hat sie mir Zugang zu allen nötigen Informationen gewährt.
Welche Facetten der Cashmere-Historie und auch von Allude würden Sie gern noch ergründen, wenn es zu einer Fortsetzung, einem Teil 2 käme?
Als Allererstes würde ich nach China fliegen und mir anschauen, wo und wie die Ziegen dort leben. Alte Handelswege und historische Handwerksstätten zu erforschen wäre auch spannend.
Zum Schluss verraten Sie uns bitte noch Ihr absolutes Lieblingsstück aus der Allude Kollektion Herbst/Winter 2015/2016.
Der Layer-Look aus hellblauem Kaftankleid und Strick-Leggings mit Rippenbündchen darunter.