Urlaub steht an und der Koffer muss noch gepackt werden? Keine Sorge, diese Filme leisten nicht nur beste Unterhaltung dabei und schaffen Vorfreude auf Licht und Wärme, sondern bieten auch noch Styling-Inspirationen
EINE FÜR 4
Ja, hierbei handelt es sich um eine lupenreine Teenagerkomödie. Doch diese, in der vier 16-jährige Freundinnen zum ersten Mal den Sommer getrennt verbringen, lohnt sich gleich aus drei Gründen. Erstens: Bevor Blake Lively zum „Gossip Girl“ wurde, America Ferrera sich in „Ugly Betty“ verwandelte, Amber Tamblyn uns mit ihrem empowering Insta-Feed verzückte und Alex Bledel uns in „The Handmaid’s Tale“ verstörte, erlebte das Quartett seinen Durchbruch mit diesem Streifen. Zweitens, weil kaum ein Sommerfilm besser die Modetrends der 2000er zusammenfasst: Hüftjeans, beigefarbene Caprihosen und bauchfreie T-Shirts in Pink. Those were the days. Und zuletzt, weil der eigentliche Star eine Jeans ist, die auf fast magische Weise allen vier Mädchen passt und ihr Leben entscheidend verändert. Der Film ist die perfekte Erinnerung, um mal wieder in die eigene Lieblingsjeans zu schlüpfen und die beste Freundin anzurufen – in der Gewissheit, dass diese Kombi alles ist, was Sommer legendär macht.
DAS VERFLIXTE 7. JAHR
Wer an den idealen Sommer denkt, der denkt an flirrende Hitze über Feldern, an wie Diamanten glitzernde Meeresoberfläche und an ein Glas Wein, während die Abendluft erfüllt ist von Blumenduft. Eher weniger denken wir an stickige Büros und schmelzenden Asphalt. Mit anderen Worten: In der Stadt klingt der Sommer nicht ganz so sexy. Das findet auch Richard Sherman (Tom Ewell), der in New York zurückbleiben muss, während Frau und Kind an die See fahren. Seine Laune hebt sich, als that girl in die Wohnung über Richard und seiner Familie zieht. Denn that girl ist niemand anderes als Marilyn Monroe, die nebenbei zeigt, wie eine weiblich-verführerische Sommergarderobe funktioniert: Bleistiftkleider mit Spaghetti-Trägern, hohe Sandaletten, geknotete Tops und Plisseekleider, die sich über einem Luftschacht schon mal verselbstständigen. Wer sagte noch mal, dass die Stadt im Sommer nicht sonderlich attraktiv wäre?!
DER TALENTIERTE MR. RIPLEY
Reiche, sorglose Amerikaner im Italien der 50er. Es wird Jazz gehört, getrunken und das Dolcefarniente genossen, während im Hintergrund Zitrusfrüchte reifen. Mit anderen Worten: Es könnte wirklich la bella vita sein – käme nicht der eine oder andere Mord dazwischen. Der Film von 1999 nach dem Buch von Patricia Highsmith lohnt sich nicht nur wegen des präzisen Spannungsaufbaus, sondern auf wegen des jungen Jude Laws, der in weißen Leinenanzügenn und aufgeknöpften Hemden die Nachtclubs unsicher macht und wegen eines jungen Matt Damon mit ansehnlichem beach body. Ersterer ist schwer verliebt in Marge (Gwyneth Paltrow), die nebenbei unseren Look für den kommenden Italien-Urlaub channelt: wadenlange A-Linien-Röcke mit Mustern in Knallfarben, geknotete Blusen, Puffärmel, bunte Tücher im Haar, Wedges. Auch für einen Besuch in der Mailänder Scala bietet der Film Inspiration – entweder in zurückhaltendem Schwarz mit roten Lippen (Gwynth Paltrow) oder, für den ganz großen Auftritt, goldene Pailletten überll, wie es Cate Blanchett trägt, die hier den Prototyp einer reichen Erbin verkörpert.
MAMMA MIA 2
Here we go again: Nach dem ersten Megahit mit Meryl Streep vor zehn Jahren folgt in 2018 die Fortsetzung des Abba-Musicals. Das Setting ist immer noch die kleine griechische Insel mit den strahlend-weißen Häuschen und den mattgrünen Olivenbäumen, die von der Sonne wie ausgebleicht scheinen. Parallel wird die Geschichte von Sophie (Amanda Seyfried) weitererzählt, die mittlerweile das Hotel übernommen hat und ihr erstes Kind erwartet, sowie die Vorgeschichte der jungen Donna (Meryl Streep) in den 70ern, bevor sie Mutter wurde. Gyros, Uzo und Hippie-Chic gehören zu den Grundzutaten, neben der unsterblichen Musik der Schweden. Dazu der Style: Latzhosen, High-Waist-Shorts, 70er-Jahre-Mustermix und Schlapphüte versprühen legere Eleganz, dazu von Sonne und Meer frisierte Beachwaves. Ein Muss für alle „Dancing Queens“ und „Chiquititas“!
EIN GUTES JAHR
Die Geschichte ist schnell erzählt: Gestresster Londoner Banker (Russell Crowe) erbt das Weingut seines Großonkels in der Provence. Dort angekommen findet er alles ziemlich grauenvoll und langweilig, was sich jedoch rapidement ändert, sobald er die Restaurantbesitzerin Fanny (Marion Cotillard) trifft. Dieser Film hat alles, was ein perfekter Sommerfilm braucht: atemberaubende Landschaft (Provence), herrliche Häuser (Weingut), hübsche Menschen (Crowe und Cotillard) und obendrein noch köstliches Essen (Frankreich, naturellement). Es ist allerdings Fakt, dass die Garderobe des Films weder die Grandezza von „Der talentierte Mr. Ripley“ transportiert, noch den ausgeklügelten Hippie-Chic von „Mamma Mia“. Warum der Film trotzdem auf dieser Liste steht? Nun, wenn die Französinnen etwas beherrschen, dann das mühelose Je ne sais quoi der Mode. Und niemand verkörpert das besser als Marion Cotillard in diesem Film: Messy Bun (dank der neuen Dutchess of Sussex wieder voll im Trend), tiefausgeschnittene Tops, schwingende Röcke und nicht zu vergessen eine Basttasche. Und hatten wir schon erwähnt, dass der Film wirklich sehr gut aussehende Menschen, elegante Häuser und wundervolle Landschaften bietet?
ABENTEUER IN RIO
Tim und Struppi, Jack London, Jules Verne: All die Abenteuer seiner Kindheitshelden inspirierten den französischen Regisseur Philippe de Broca 1964 zu „Abenteuer in Rio“, der wirklich alle klassischen Elemente des Actionfilms enthält. Eine entführte Freundin, wilde Verfolgungsjagden im Auto, ein verschwundener Schatz und ein seltsamer Professor. Getragen wird der Film von drei Stars, allen voran von der jungen Françoise Dorléac, der älteren Schwester von Catherine Deneuve. In Etuikleidern aus Leinen, bunten Strohhüten, einem dichten blonden Pony und eisblauen Eyeshadows hält sie der Hitze Brasiliens – und der Hitze des ein oder anderen Gefechts – mühelos stand. Ihr Partner ist Jean-Paul Belmondo – und nun ja, Jean-Paul Belmondo mit dreißig Jahren und auf der Höhe seines Schaffens ist die Definition eines Stars. Außerdem lohnt der Film wegen seiner faszinierenden Schauplätze. Nicht nur Rio mit der Copacabana und dem brasilianischen Dschungel tauchen auf, der Film spielt zudem auch in der Hauptstadt Brasilia. Was heute eine blühende Großstadt ist, war damals noch Großbaustelle, was den dort gedrehten Szenen einen indusrtiellen Charme verleiht. Auch wenn der Film etwas in Vergessenheit geraten ist, damals war ein großer Erfolg. Bobby Kennedy sah ihn sich gleich mehrfach an – und Steven Spielberg diente er als Vorlage für einen der größten Blockbuster der Kinogeschichte, „Indiana Jones“.