In der ersten Folge unserer Interview-Reihe mit Andrea Karg, Gründerin und Creative Director von Allude, geht es um den Namen, den sie ihrem Modelabel 1993 gab. Wie bei der Taufe eines Babys keine Entscheidung, die einem leicht fällt. Schließlich sollen sich Macher und Kunden noch Jahre später damit identifizieren können. Der Name soll gut klingen, sich gut sprechen lassen, bestenfalls positive Assoziationen auslösen und das Fundament einer starken Marke sein.
„Als ich anfing, über einen geeigneten Namen für meine Modemarke nachzudenken, war mir nur eines klar: Ich wollte sie auf keinen Fall nach mir benennen. Mit ‚A‘ sollte das Label dennoch beginnen, wie mein Vorname, dachte ich mir. So steht man auch auf allen Listen immer ganz oben – bei Fashion Weeks und Einkäufern. Ich weiß nicht, wie viele Wörterbücher in zig Sprachen ich gewälzt habe … Nichts wollte so recht wiedergeben, was zu meinem Lieblingsmaterial passt, und es vielleicht sogar beschreibt. Schließlich fand ich das alte englische Verb ‚to allude‘. Das bedeutet ‚auf etwas anspielen‘,hiermit assoziierte ich: ‚sich anschmiegen‘, ‚umschmeicheln‘ und ‚berühren‘. Mehrere sinnliche Dimensionen, die bis heute perfekt zu Cashmere passen. Die Allude Typografie von damals ist über die Zeit kaum verändert worden und spricht mich heute noch genauso stark an wie damals – der Schriftzug drückt alles aus, wofür Allude steht!“