Intensive Farben und schaurig verschwommene Motive sind nur eine der Stilarten, die der chinesische Künstler Yang Shaobin beherrscht. Mit 29 Jahren zog das Ausnahmetalent in das sogenannte „Artisten-Dorf“ im Ort Yuanmingyuan bei Peking. Der heute 51-jährige Vertreter des „Zynischen Realismus“ zählt seit seinem Europa-Debüt auf der Bienale 1999 in Venedig zu den interessantesten Malern aus Asien. Seitdem hat sich sein vielseitiges Schaffen mit traditioneller Tuschmalerei ebenso beschäftigt wie mit dem harten Leben chinesischer Bergleute.
Andrea Karg über den Künstler: „Die Arbeiten von Yang Shaobin sah ich zum ersten Mal auf der Kunstmesse Art Cologne. Eines der ausgestellten Bilder war unheimlich und schön zugleich. Ein wenig erinnerte es mich an die Werke von Francis Bacon, nur blutiger und ganz verzerrt. Das wollte ich damals unbedingt haben, aber einer meiner Söhne sagte: Wenn ihr dieses Bild kauft und aufhängt, dann ziehe ich aus.‘ Also ließen wir es in Köln hängen, aber Shaobins düster-fantastische Welten mag ich immer noch.“