Die schönste Cashmere-Mode bleibt ein Schatz im Atelier des Designers, wenn sich niemand darum kümmert, sie in Boutiquen, hochwertigen Multi-Label- und Concept Stores zu platzieren. Dass in Deutschland und der Schweiz feinste Pullover, Cardigans und viele weitere Luxusteile von Allude nie weit von den Kunden entfernt sind, dafür sorgen Sabine Gripp und ihr Geschäftspartner Heinrich Kubanek (im Bild links) von der Vertriebsagentur Schuhmacher & Kubanek in Düsseldorf. Sabine Gripp, die sich in dieser Folge von Allude & Friends unseren Interviewfragen stellt, erinnert sich noch genau an die erste Kollektion, die von Allude 1996 in ihrem Showroom hing: „Die bestand damals noch aus gerade mal 20 Modellen. Und jetzt ist Allude international an den besten Adressen präsent.“
Ihre erste Mode-Erinnerung:
Antonia Hilke mit ihrer großartigen TV-Sendung „Neues vom Kleidermarkt“. Schon als kleines Mädchen war ich begeistert, wenn sie von neuen Trends in Paris oder Mailand berichtete. Und auch ihr Studio war für damalige Verhältnisse sehr innovativ: Alles war weiß, es gab keinerlei Dekoration.
Wie würden Sie Ihren eigenen Stil beschreiben?
Eher entspannt und subtil als laut und auffällig. Meine Kunden kennen mich vor allem in hochwertigen Oberteilen ohne Schnörkel und am liebsten aus Cashmere, oft kombiniert zu Jeans und schön „schrägen“ Schuhen.
Die wichtigste Regel in Ihrem eigenen Stil-Guide:
Nie, nie, niemals Komplettlooks!
Welche Stil-Ikone verehren Sie?
Auch wenn es nicht sonderlich originell ist: Ich finde Kate Moss mit ihren unangestrengt topmodischen Outfits einfach großartig.
Ihr liebster Mode-Film?
Die Dokumentation „The Eye Has to Travel“ über die und mit der legendären Diana Vreeland.
Können Sie sich an Ihr erstes Kleidungsstück aus Cashmere erinnern?
Mit zwölf Jahren erbte ich den in der 90-Grad-Wäsche eingelaufenen Cashmere-Pullover meines großen Bruders. Der war am Boden zerstört – und ich sofort fasziniert von diesem wundervollen Material. Mittlerweile habe ich aus allen Allude Saisons der letzten 20 Jahre insgesamt über 100 Cashmere-Sweater im Schrank, vor allem in sämtlichen Schattierungen von „Heather Grey“. Eine Kunstsammlung der etwas anderen Art.
Ihr Lieblingsstück aus der Allude Kollektion Herbst/Winter 2015/2016:
Der neue Strukturpullunder, den ich mir natürlich in Grau bestellt habe.
Was macht die Zusammenarbeit mit Andrea Karg für Sie so besonders?
Andrea und ich sind im Job sehr verschiedene Persönlichkeiten, gehen an Herausforderungen völlig unterschiedlich heran. Umso spannender ist es, dass wir uns auf der Zielgeraden immer – aber wirklich immer! – zu treffen und aus konträren Ideen und Ansätzen gemeinsam das überraschendste, kreativste und letztendlich kommerziell erfolgreichste Ergebnis zu entwickeln.
Wie haben Sie beide sich kennengelernt?
Eine Kollegin brachte uns zusammen. Andrea war auf der Suche nach einem vernünftigen Vertriebspartner und mein Geschäftspartner und ich wollten eine Cashmere-Kollektion in unserer Agentur anbieten. Schon nach dem ersten Treffen war allen klar: Wir passen fantastisch zusammen!
Ihr ultimativer Cashmere-Pflegetipp?
Cashmere liebt es, gewaschen zu werden – mit der richtigen Pflegelinie natürlich. Und hochwertigste Qualität wie die von Allude wird durch das Waschen nur noch schöner.
Der coolste Song auf Ihrem iPod oder iPhone?
„Chaleur Humaine“ von Christine and the Queens alias Héloïse Letissier, einer famosen Sängerin/Songwriterin und Tänzerin aus Paris. Heute lebt sie in London und mischt in ihren Liedern nicht nur die Sprachen beider Städte, sondern virtuos französische Chansons mit Rhythm ‘n‘ Blues und Pop.