Marguerite „Peggy“ Guggenheim zählt zu den wohl bedeutendsten und zugleich schillerndsten Persönlichkeiten der der internationalen Kunstszene der 1930er bis 1970er. Für Aufsehen sorgte die exzentrische Amerikanerin jedoch nicht nur mit ihrer Leidenschaft für extravagante Sonnenbrillen, die nicht selten größer waren als ihr Gesicht. Berühmt wurde die vermögende Mäzenin vor allem durch ihre bedeutende Sammlung moderner Kunst. Diese umfasste unter anderem Werke von Marc Chagall, Piet Mondrian, Salvador Dalì, Paul Klee und Francis Picabia.
Auch privat konnte die Amerikanerin die üppig beringten Finger nicht von der Kunst lassen. Ihre Affären und Beziehungen zu den größten Künstlern des 20. Jahrhunderts reichten von Jackson Pollock bis Marcel Duchamp. Reichlich Gesprächsstoff, mit dem Guggenheim ihren illustren Freunden sicherlich die Nächte zum Tag gemacht hat. Dachte sich wohl auch Regisseurin Lisa Immordino Vreeland, die mit dem Enkel einer anderen Legende verheiratet ist: Diana Vreeland. Für ihren Film „Peggy Guggenheim – Ein Leben für die Kunst“ ergründete die Französin jetzt das aufregende Leben der Kunst-Ikone mit all seinen Facetten.
Grundlage des 96-minütigen Dokumentarfilms bilden bisher verschwunden geglaubte Tonaufnahmen von Interviews mit Guggenheim zwischen 1978 und 1979. Die letzten Mitschnitte entstanden kurz vor Guggenheims Tod im Alter von 81 Jahren im Gespräch mit ihrer Biographin Jacqueline Borgard Weld.
Im Film unterstreicht umfangreiches Archivmaterial aus Bildern und kurzen Videoclips den sensiblen wie temperamentvollen Charakter Guggenheims. Auch bekannte Größen der art scene wie Larry Gagosian (Kunsthändler), der Kunsthistoriker John Richards und Lisa Philipps, die Direktorin des New Museum, lassen den Zuschauer an ihren ganz persönlichen Erinnerungen teilhaben.
„Peggy Guggenheim – Ein Leben für die Kunst“ ist seit dem 5. Mai im Kino.