Stilvoll schlafen: Sechs Hotels für Fashionistas
Paris, London, Berlin, NYC, Amsterdam und Mailand: Diese sechs Metropolen bleiben einfach die Immer-wieder-Destinationen jedes Fashionfans. Ob während der Modewochen, für Shoppingtrips oder einfach, um sich quer durch die hippsten Viertel an Streetstyle-Inspirationen satt zu sehen. Passend zu den stilvollen vibes dieser Weltstädte haben wir sechs Hotels zusammengestellt, die jedes für sich das Prädikat „style icon“ verdienen. Happy stay!
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HOTEL LE BELLECHASSE (PARIS)
Wie der Schein doch täuschen kann: Von außen betrachtet wirkt die Fassade der Nr. 8 in der Rue de Bellechasse unauffällig-elegant wie die meisten Häuser des 7. Arrondissements. Hinter dem Eingang jedoch verbirgt sich ein buntes Fantasieland – entworfen von niemand geringerem als Christian Lacroix. Neben dem Notre Dame Saint Michel und dem Petit Moulin ist das Le Bellechasse die dritte Herberge des französischen Designers. Und die prägt natürlich der opulent-verspielte Charme des Couture-Meisters. Jedes Zimmer ist eine Kreation für sich, meist erreicht durch überdimensionale Ausschnitte alter Bilder, die Wände und Decken zieren. Das können Schmetterlinge ebenso sein wie alte astronomische Zeichnungen, Collagen aus mittelalterlichen Burgen und moderner Fotografie. Ergänzt werden sie durch flauschige Teppiche, goldene Tapeten und schwere Vorhänge. Tritt man aus der Tür, befindet man sich unmittelbar im Quartier Faubourg Saint-Germain, wo sich coole Boutiquen an begehrte Pop-up-Stores reihen. Weit tragen muss man seine Einkäufe daher nicht. Merci, Christian!
lebellechasse.com
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CLARIDGE’S (LONDON)
Zur Fashionmetropole London gehört das Claridge’s wie Clotted Cream zu Scones – das eine ist ohne das andere nur schwer vorstellbar. Der Tannenbaum in der Lobby wird jeden Advent von namhaften Designern wie John Galliano geschmückt, Sir Paul Smith hat einen Store im Hotel und Diane von Fuerstenberg, die das Claridge’s ihr „home away from home“ nennt, gestaltete 20 der Zimmer und Suiten. Während der London Fashion Week tummeln sich hier mehr Style-Stars als in der besten front row, und sogar die britische Königsfamilie ist gern im Claridge’s zu Gast. Wie es sich für Legenden gehört, ist der Stil des 1856 eröffneten Luxushotels pure Eleganz: Vom Superior Queen Room bis zu der über 200 Quadratmeter umfassenden Royal Suite sind alle Art-Deco-Möbel und jeder Tupfer Farbe mit höchster Präzision und Liebe zum Details arrangiert. Ein großer Fitnessbereich und das Spa mit Produkten von Sisley sowie diverse Restaurants vervollständigen das Setup des Hauses. Ein Muss: der Five O’Clock Tea!
claridges.co.uk
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THE EXCHANGE (AMSTERDAM)
Was passiert, wenn man Studenten und Absolventen des Amsterdam Fashion Institute ohne strenge Vorgaben einige Hotelzimmer gestalten lässt? Es wird avantgardistisch, kreativ, ungewohnt, witzig. Einem solchen Experiment nämlich wurde ein Haus aus dem 17. Jahrhundert in der Amsterdammer Innenstadt ausgesetzt. Die entstandenen 61 Räume sind in Kategorien von 1- bis 5-Sterne unterteilt und völlig unterschiedlich. Da wären: Stühle und Tische in einem Zimmer, denen eine Art grauer Jumpsuit als Husse übergeworfen wurde. Ein anderes Himmelbett ist umgeben von einer Installation, die an ein hölzernes Korsett erinnert ist. Als Deko dienen hier überdimensionale Knöpfe, da psychedelische Mandalamuster an den Wänden – und auf dem Boden stolpert man schon mal über kunstvolle Garnhäufchen. Wie in einem Museum für moderne Kunst fühlt man sich dennoch nicht, trotz kreativem Overkill ist The Exchange erstaunlich wohnlich. Dafür sorgt das hoteleigene Café Stock, wo zum Frühstück regionale Produkte und selbstgebackenes Brot serviert werden und sich abends die Locals auf ein Glas Wein treffen.
hoteltheexchange.com
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SENATO HOTEL (MAILAND)
Industriechic schön und gut – aber manchmal steht einem der Sinn einfach nach mehr: mehr Marmor, mehr Licht, mehr Luxus. Gott sei Dank sind die Italiener die wahren Meister des „Mehr“, wie das Senato Hotel in Mailand einmal mehr unter Beweis stellt. Erdrückenden Prunk braucht jedoch niemand zu fürchten, die Ausstattungsüppigkeit ist wohltemperiert: Schwarz-weißer Marmor dominiert die Lobby, goldene Lampen in Form von Ginkoblättern begrüßen den Gast hinter dem Rezeptionstresen, kein Farbenrausch, dafür jene seltene Mischung aus Minimalismus und ausschweifender Extravaganz. Ãœber vier Generationen war das Gebäude das Zuhause der Unternehmerfamilie Ranza – und diese familiäre Atmosphäre ist geblieben. Statt hunderte anonymer Zimmer hat das Boutiquehotel gerade einmal 43, und auch hier dominiert die behutsam modernisierte Neiklassik. Auf dem Fischgrätenparkett stehen weiße King-Size-Betten, schwarze Vorhänge und Marmor-Bäder sorgen für Cocooning-Sehnsucht, die Panoramafenster für Helligkeit. Auch das Café ist lichtdurchflutet, und während man in den schwarzen geschwungenen Samtsofas versinkt, offenbart sich auf den Tellern das dolce vita der italienischen Küche.
senatohotelmilano.it
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HOTEL PROVOCATEUR (BERLIN)
Nicht erst jetzt ist Berlin die offizielle Hauptstadt der Hipster, auch in den Golden Twenties war das schon so, das wissen wir spätetens seit dem Start der preisgekrönten Serie „Berlin Babylon“. Den Geist der Zeit von flapper dress, Bubikopf und Zigarretenspitzen lässt auch das Interieur des Hotel Provocateur wieder aufleben. Auf eine Lobby wird quasi verzichtet, stattdessen treten die Gäste direkt in das schummrige Restaurant, wo Chef Duc Ngo sie mit französisch-asiatischer Küche verwöhnt. Und was wären die 20er ohne einen gefplegten Rausch! Deshalb ist die Bar das Herzstück des Hauses, und allein deren Karte ein Kunstwerk für sich, von den Drinks ganz zu schweigen. Nehmen wir nur mal das „Chelsea Smile“: Die Mischung aus Hendrick’s Gin, Papidoux, Tonic, Vanille, Limone und Chili findet man außer hier vermutlich nirgends. Kreative Cocktails und schwere rote Samtvorhänge schaffen eine verheißungsvolle Atmosphäre von High-Class-Kitsch, der sich auf den Zimmern fortsetzt. Dunkle, satte Farben, goldene Wasserhähne und überall velvet …
provocateur-hotel.com
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THE ST. REGIS (NEW YORK)
Die Auswahl an Luxushotels in New York ist einzigartig, und dennoch sticht das The St. Regis selbst aus diese Crème de la Crème hinaus. Schließlich gibt es nur hier eine Tiffany-, eine Dior- und eine Bentley-Suite! Vor allem die ersten beiden sind der Traum jeder modeliebenden Frau, die entweder den New Look von Christian Dior liebt oder bei Tiffany nicht bloß frühstücken sondern am liebsten gleich einziehen würde. Betritt man die Dior Suite, fühlt man sich in ein Pariser Stadthaus der 50er Jahre versetzt: Sanftes Taupe und Grau, herrliche Blautönen sowie französischer Mid-Century-Chic samt Chaiselongue bestimmen das Ambiente, Skizzen und Fotografien von Diors Kreationen schmücken die Wände. In der Tiffany Suite dagegen dominiert vor allem eine Farbe: das einzigartge Türkis der Marke, dessen Anblick nachweislich Frauenherzen schneller schlagen lässt. Es findet sich an den Wänden, an der Kopfleiste des Bettes und als Kissen. Großartig: Der gigantische Kronleuchter aus Perlenschnüren. Was beide Suiten eint sind zwei weitere Zimmer nebst einer Dinnertafel für bis zu zehn Personen und ein Blick auf die Fifth Avenue.
stregisnewyork.com
Fotos mit freundlicher Genehmigung von: Claridges Hotel London; Hotel Le Bellechasse Paris; Hotel Provocateur Berlin; Robert Holden/Hotel Senato Milan; The St. Regis New York; The Exchange Amsterdam