„Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.“ Hat Humor-Altmeister Loriot einmal gesagt, und dabei einen wichtigen und extrem unterhaltsamen Ort vergessen, an dem sich das Geschehen von Berlin bis Washington bestens konsumieren lässt: das Kabarett. Mit der Münchner Lach- und Schießgesellschaft hat die Heimatstadt von Allude seit 1956 eine der besten Bühnen für diese Kunstform – national bekannt vor allem für und durch ihr Gründungsmitglied, den unvergessenen Dieter Hildebrandt. Nach fünf Jahren, in denen die Lach & Schieß „nur“ anderen Kabarettisten und Comedians ein vorübergehendes Zuhause bot, ist seit Oktober 2015 endlich wieder ein eigenes Ensemble am Start.
„Mich hat das neue Team sehr begeistert, richtig mitgerissen“, beschreibt Allude Creative Director Andrea Karg ihren Besuch des Programms „Wer sind wieder wir“. Und fügt hinzu: „Manche Nebensätze wirken bis auf den Heimweg nach. Ganz tolle Künstler sind das, mit unbändiger Energie und Strahlkraft. Ich hatte das Gefühl, künftigen Topstars der Szene bei ihrer inspirierenden Arbeit zuzusehen.“
Wichtiger als früher ist dem neuen Ensemble der Münchner Lach- und Schießgesellschaft die musikalische Untermalung. Zwei der Mitglieder, Sebastian Rüger und Frank Smilgies (alias Ulan & Bator), sind versierte Schlagzeuger und auch Caroline Ebner sowie Norbert Bürger vereinen Rhythmusbegabung mit schauspielerischer Wucht. Virtuoses Spiel mit Sprache, absurder Witz, nachdenkliche Kommentare zum Zeitgeist und auch mal punkige Klänge – so empfiehlt sich das sympathische Quartett für das neue Jahr, in dem eines nicht fehlen wird: genügend Themen.
Das letzte Wort unseres Kulturtipps hat abermals Loriot: „Ich lache gern – wenn’s passt.“ Und in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft passt’s!
Foto: fkn/Münchner Lach- und Schießgesellschaft