An kaum einen Ort liegen Ruhm, Bedeutungslosigkeit, Illusion und Wirklichkeit näher beieinander als in Hollywood. Fasziniert von dieser Welt versuchen viele den gleichen Weg wie ihre Idole einzuschlagen. Auf der mehr oder minder ziellosen Suche nach dem American Dream. Der Wunsch, Teil dieser schillernden Traumfabrik zu werden, lässt auch den jungen Bobby – gespielt von Jesse Eisenberg („The Social Network“, „Now You See Me“) – nicht los. Der Zeitpunkt, um die eigene Karriere voranzubringen, könnte kaum besser sein: Mit Beginn der 1930er erreicht die Filmindustrie ihren Höhepunkt.
In der Bronx aufgewachsen fehlt dem jungen Mann aber einfach die nötige Dosis Vitamin B wie Beziehungen. Glanz und Glamour rücken somit rasch in immer weitere Ferne. Erst Bobbys Onkel Phil, ein hochrangiger Filmagent, wird zu seinem Sprungbrett. Mithilfe von dessen Kontakten wagt Bobby den großen Schritt – und verliebt sich dabei in niemand geringeres als die Sekretärin Vonnie (Kristen Stewart). Mit ihr am Arm besucht er angesagte Partys, ist plötzlich umgeben von lauter schönen, erfolgreichen Menschen. Sein Traum scheint wahr zu werden.
Doch schon bald muss Bobby der Wahrheit hinter den Kulissen ins Gesicht sehen. Die vermeintlich makellose Fassade der Filmmetropole beginnt zu bröckeln und Hollywood zeigt sein wahres Gesicht – eine zuweilen auch hässliche Fratze. Dennoch ist Woody Allens „Café Society“ keineswegs ein deprimierendes Drama, sondern garniert den ernsten Unterton mit reichlich Wortwitz und Charme. Taschentücher braucht man also eher für Lachtränen.