Bis vor wenigen Monaten war Janina Krinke vor allem mit dem Living-Magazin „Couch“ beschäftigt, also mit derAuswahl, dem Inszenieren und beschreiben von Interieur-Trends und -Objekten, die das Zuhause schöner machen. Oder lebendiger. Oder bunter – oder gerade nicht. Für jeden Geschmack etwas, klar. Zunächst „nur“ nebenher baute sie sich jedoch am Hamburger Lehmweg ein zweites hochspannendes Standbein auf: ihre eigene Wohnwelt namens Bon Voyage Interieur. Möbel und Dekorationsstücke mit betont französischem Flair, liebevoll ausgesucht und ausgebreitet, dazu passende T-Shirts und mehr, teils so gar eigene Designs.
Dann ein echtes Luxusproblem: Janina Krinkes Gründungsidee schlug gleich zu Beginn so viel Liebe aus der Nachbarschaft und den Medien entgegen, dass der Tagesjob im Verlag und das abendliche Organisieren, Nachbestellen, Abrechnen und Planen einfach zu anstrengend wurden. Selbstständigkeit soll schließlich auch Spaß machen. Schweren Herzens sagte sie der „Couch“ adieu, um sich fortan ganz ihrem Baby Bon Voyage zu widmen. Allude sprach mit der Hamburger Selfmadewoman über erste Schritte und Leidenschaft fürs stilvolle Leben.
Woher kommt deine Begeisterung für elegante, innovative Einrichtung, der du als Redakteurin bei Couch und nun in deinem Business Bon Voyage Interieur nachgehst? Wurde dir das Living-Gen in die Wiege gelegt, weil schon deine Mutter oder dein Vater viel Wert darauf legte oder …?
Meine Mutter hat 20 Jahre lang ein eigenes Einrichtungsgeschäft geführt. Ich bin schon als Teenager mit ihr zu Messen gefahren und habe im Laden geholfen, meine Begeisterung für diese Welt begann also früh. Sie hat auch sehr oft unser Haus umgestaltet, das färbte ebenfalls auf mich ab. Das Beste: Heute arbeitet sie manchmal bei mir im Laden mit, damit ich in den Urlaub fahren und neue Kraft und Inspirationen sammeln kann. Ihre eigenen Stammkunden hat sie auch bereits …
Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Mediterran, französisch-elegant, retro-affin, eklektisch – und mit einem Faible für den Boho Chic.
Begehrenswerte Objekte zu finden, sie Lesern vorzustellen und in Fotoproduktionen zum Strahlen zu bringen, das ist das Eine. Und schwierig genug. Wann kam der Moment, an dem du den Drang verspürtest, die Seiten zu wechseln?
Wie gesagt: Eine gewisse Neigung wurde mir in die Wiege gelegt. Durch meine Arbeit in und für verschiedene Redaktionen habe ich dann so viele einzigartige Marken kennengelernt, von denen es die wenigsten in Hamburg zu kaufen gab. Ich selbst habe meist im Urlaub eingekauft, etwa meine Lieblingsgeschäfte in Paris abgeklappert. Der Wunsch, irgendwann hast du einen Laden, wo alles steht, was du liebst, war schon lange in meinem Hinterkopf.
Für das Magazin „Flair“ haben wir dann vor einigen Jahren die französische Interieur-Designerin Sarah Lavoine porträtiert – und da wusste ich, dass ihr ihre Kollektion unbedingt einmal verkaufen möchte. Ihr Stil passt zu mir, ihr Gespür für Farben ist der Wahnsinn. In der Folgezeit wurde Lavoine immer bekannter und ich kam unter Zeitdruck. Vor zwei Jahren bin ich nach Paris geflogen und habe mir die Kollektion exklusiv für Hamburg gesichert. Und damit fing eigentlich alles an …